THEORIA - Kurt von Fritz-Wissenschaftsprogramm
Deutschland, das Land der Dichter und Denker. Die Geistes- und Soziallwissenschaften haben eine lange Tradition. Sie liefern Wissen über kulturelle, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen und Strukturen. Die Erkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage für Entscheidungen, um aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Geistes- und Sozialwissenschaften über die regulären Zuwendungen an die Hochschulen. Im Jahr 2016 hatte das ehemalige Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur darüber hinaus ein Sonderförderprogramm aufgelegt. Bis 2020 standen 2,5 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung.
Strategische Ziele der Förderung
THEORIA, das Kurt von Fritz-Wissenschaftsprogramm hat die Exzellenzforschung der Geisteswissenschaften unterstützt. Ziel des Förderprogramms war es, exzellente auf grundsätzliche Fragestellungen fokussierte Forschung auf den Gebieten der Geistes- und Sozialwissenschaften an den Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern zu stärken. Es sollte hierbei dem Trend entgegenwirken, Forschungsfragen vor allem oder gar ausschließlich an dem Kriterium unmittelbarer Verwertbarkeit auszurichten und auf diese Weise die Freiheit der Wissenschaft latent einzuschränken und Problemhorizonte zu verengen.
Der Namensgeber: Kurt von Fritz
Wie kein anderer Wissenschaftler, der im Land Mecklenburg-Vorpommern gewirkt hat, verkörpert der Altphilologe Kurt von Fritz den Anspruch auf Verteidigung der Freiheit des Geistes bei gleichzeitiger Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung. Kurt von Fritz war Professor für Altgriechisch an der Universität Rostock. Er nicht nur ein exponierter Geisteswissenschaftler seiner Zeit, sondern der einzige deutsche Professor, der im Jahre 1934 den Eid auf Adolf Hitler verweigert hat. Für die Freiheit der Wissenschaft nahm er die Zwangspensionierung in Kauf. Seinem Andenken war dieses Programm gewidmet.